Ähnliches Aussehen – großer Unterschied
6. April 2023
Beim Sammeln einzelner Wildpflanzen – zur Verwendung als Heilmittel oder in der Küche – sollte man deren Bestimmungsmerkmale und Verwendungsmöglichkeiten genau kennen. Artenkenntnis ist besonders bei den „giftigen Pflanzen“ geboten.Der wild wachsende Bärlauch (Allium ursinum) mit seinen nach Knoblauch schmeckenden Blättern ist in den vergangenen Jahren in der Frühjahrsküche immer beliebter geworden. Beim Sammeln von Bärlauch ist jedoch äußerste Vorsicht geboten. Bärlauch wird sehr häufig verwechselt mit dem Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen. Diese sind extrem giftig; sie können tödlich sein.
Der falsche Griff kann hier schwerwiegende Folgen haben.
Der Bärlauch selbst könnte – wie alle bodennahen Pflanzen – durch die Eier des Fuchsbandwurms verunreinigt sein. Um eine Infektion zu verhindern, müssen die Blätter gut abgewaschen und für fünf Minuten über 70 Grad erhitzt werden.
Neben dem Schutz der Gesundheit sollte man beim Sammeln von Bärlauch oder anderen Wildkräutern auch auf den Schutz der Natur achten. Da in den letzten Jahren die Beliebtheit des Bärlauchs stark zugenommen hat, ist es gelegentlich zu regelrechten Plünderungen von Bärlauchbeständen durch rücksichtslose Sammler gekommen. Pro Pflanze sollte möglichst nur ein Blatt geerntet werden und zwar ganz unten am Stiel. Der Rest muss stehen bleiben, damit sich die Pflanze weiter entwickeln kann. Innerhalb von Naturschutzgebieten und geschützten Landschaftsbestandteilen ist das Sammeln von Bärlauch nicht gestattet. Außerhalb dieser Gebiete darf maximal ein Handstrauß des Bärlauchs entnommen werden.
Der Fachbereich Ökologie und Nachhaltigkeit am Landratsamt Günzburg rät daher vom Selbstsammeln der Pflanze ab. Bärlauch aus kontrolliertem Anbau kann beim Gemüsehändler oder auf dem Wochenmarkt erworben bzw. im Garten selbst angebaut werden.
Erkennungsmerkmale:
Bärlauch: weiche Blätter, Blattunterseite matt, jedes Blatt mit Stiel, eher nach unten hängend, starker Knoblauchduft
Maiglöckchen: steifere Blätter, Blattunterseite glänzend, immer zwei Blätter aus einem Stiel, eher aufrechtstehend, geruchlos
Herbstzeitlose: steifere, eher glänzende Blätter, mehrere Blätter aus einem Stängel wachsend, den Stängel umfassend, eher nach obenstehend, kein Duft
