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Landkreis Günzburg

Regionen West- und Nordschwaben verstärken Kooperation im Bereich Standort und Wirtschaft

Zu sehen sind v. l. Landrat Thorsten Freudenberger (Landkreis Neu-Ulm), Landrat Dr. Hans Reichhart (Landkreis Günzburg), Landrat Leo Schrell (Landkreis Dillingen), Landrat Stefan Rößle (Landkreis Donau-Ries);

© Foto: Pressestelle, Landratsamt Günzburg

v. l. Landrat Thorsten Freudenberger (Landkreis Neu-Ulm), Landrat Dr. Hans Reichhart (Landkreis Günzburg), Landrat Leo Schrell (Landkreis Dillingen), Landrat Stefan Rößle (Landkreis Donau-Ries); Foto: Pressestelle, Landratsamt Günzburg

Dem zunehmenden Wettbewerb um Unternehmen, Gründer und Fachkräfte soll zukünftig durch eine stärkere Kooperation der Landkreise Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm sowie der Agentur für Arbeit Donauwörth, der Kreishandwerkerschaften Günzburg/Neu-Ulm und Nordschwaben sowie der Regionalgeschäftsstellen der IHK West- und Nordschwaben begegnet werden. Eine hierzu notwendige Profilierung gegenüber benachbarten Ballungsräumen möchten die Landkreise mit vereinten Kräften angehen. Ihren entsprechenden Ansatz stellten die Landräte der vier Landkreise, Dr. Hans Reichhart (Landkreis Günzburg), Leo Schrell (Landkreis Dillingen), Thorsten Freudenberger (Landkreis Neu-Ulm) und Stefan Rößle (Landkreis Donau-Ries) im Rahmen eines Pressegesprächs vor.

Viele Gemeinsamkeiten als Basis für die Zusammenarbeit

Die Regionen West- und Nordschwaben, bestehend aus den Landkreisen Neu-Ulm, Dillingen, Günzburg und Donau-Ries, zählen nicht zu den Ballungszentren und sind dennoch wirtschaftlich stark. Sie sind zu großen Teilen ländlich strukturiert und zeichnen sich durch eine mittelständisch geprägte Wirtschaftsstruktur aus. Bezogen auf den Regierungsbezirk Schwaben, der deckungsgleich mit den Kammerbezirken der IHK Schwaben und der HWK Schwaben ist, sind in der Gesamtregion West- und Nordschwaben 27% aller schwäbischen IHK-Mitgliedsbetriebe angesiedelt, die 30% des bayerisch-schwäbischen BIP (Bruttoinlandsprodukt) erwirtschaften. 29% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten an Standorten in den vier Landkreisen. Gute und gesunde Voraussetzungen, um zukünftig enger zu kooperieren. Dies sieht auch der Günzburger Landrat Dr. Hans Reichhart so: „Ein engerer Austausch, die Schaffung von Synergieeffekten und die Koordinierung von Aktivitäten im Bereich Wirtschaft bieten gute Ansatzpunkte für eine Stärkung der Gesamtregion. Ebenso können durch Arbeitsteilung die Auslastung vorhandener, wirtschaftsnaher öffentlicher Einrichtungen verbessert und die in der Region verteilten Kompetenzen optimal genutzt werden.“ Zahlreiche verbindende Elemente schaffen dafür eine gute Basis: Zugehörigkeit zu den gleichen Regierungs- und Kammerbezirken mit entsprechend analogen Strukturen, ein gemeinsamer Arbeitsmarktbezirk und gemeinsame Verkehrswege. Projektbezogen haben die relevanten Akteure in der Region, insbesondere die Landkreise, die Agentur für Arbeit Donauwörth, die IHK Schwaben, die Kreishandwerkerschaften und die regionalen Wirtschaftsförderungen bereits zusammengearbeitet. Der Dillinger Landrat Leo Schrell ist überzeugt: „Die Akteure in der Region kennen sich bereits sehr gut und sind hervorragend vernetzt. Mit der Intensivierung im Rahmen der Kooperation können wir die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber benachbarten Wirtschaftsregionen weiter fördern und stärken.“

Umsetzungsorientierte Projektarbeit als Grundprämisse

Seit einiger Zeit ist die Arbeitsebene der Wirtschaftsförderungen der Landkreise, der Agentur für Arbeit, der Regionalgeschäftsstellen der IHK und der Kreishandwerkerschaften im Austausch zur Knüpfung des Bündnisses und zur Diskussion möglicher Projektideen. Das Ziel soll sein, umsetzungsorientierte Projekte zu konzipieren, die praxisorientiert sind und zeitnah Ergebnisse liefern. Verschiedene Themenfelder wurden dabei bereits angesprochen – unter anderem in den Bereichen Fachkräftesicherung, Gründung/Digitalisierung und gemeinsame Datenbasis und -auswertung. Stefan Rößle, Landrat des Landkreises Donau-Ries, erläutert: „Ziel ist es, zu analysieren, ob sich für aktuell wirtschaftsrelevante Themen eine Kooperation über den eigenen Landkreis hinaus lohnt, um gemeinsam effizienter und effektiver auftreten zu können. Dabei werden wir den Fokus auf verschiedene Themen richten.“ Inzwischen wurden bereits einige Leitprojekte definiert, die in den kommenden Monaten gemeinsam konkretisiert und bearbeitet werden sollen.

Der Neu-Ulmer Landrat Thorsten Freudenberger sagt: „Wir haben eine attraktive Region vorzuweisen, die sich nicht zu verstecken braucht. Große Herausforderungen, wie unter anderem das Thema Fachkräftemangel, müssen wir in Zukunft allerdings verstärkt gemeinsam bearbeiten, um neue und zielorientierte Lösungen zu entwickeln.“ So soll im Bereich Fachkräftesicherung eine Willkommensagentur gegründet werden, um aus- und inländische Fachkräfte für die Region Nord- und Westschwaben zu gewinnen. Zudem soll ein Frühwarn-Monitoring etabliert werden, um rasch in Abstimmung mit den relevanten Akteuren (bspw. Unternehmen, Institutionen) auf den Strukturwandel in bestimmten Branchen reagieren zu können. Auch wird an einer Übersicht der Digitalisierungs- und Gründerangebote in der Region gearbeitet mit dem Ziel, für maßgebliche Zielgruppen einen umfassenden Überblick über alle relevanten Angebote und Akteure rund um das Thema in der Region zu schaffen. Mit zahlreichen Angeboten, u.a. dem Technologie Centrum Westbayern in Nördlingen, dem BayernLab Dillingen, dem Digitalen Gründerzentrum Areal Digital in Leipheim und der HNU in Neu-Ulm hat die Region hier bereits viel zu bieten.