Kreisheimatstube Stoffenried

Im Oktober 1984 wurde die Kreisheimatstube Stoffenried, eine Einrichtung des Landkreises Günzburg, eröffnet.
Damals gehörten lediglich die Sölde aus Oberwiesenbach und das ehemalige „Pfründhäusel“ aus Hohenraunau dazu. Der Initiative des damaligen Landrats und Bezirkstagspräsidenten, Dr. Georg Simnacher, ist es zu verdanken, dass die Gebäude nach Stoffenried versetzt und dort erhalten werden konnten. In der Sölde, einer ehemaligen Nebenerwerbslandwirtschaft um 1880, sind neben vollständig eingerichteten Stuben und Kammern auch ein Stall und ein Stadel mit landwirtschaftlichen Geräten zu sehen. Im ehemaligen „Pfründhäusel“, erbaut 1798, sind eine kleine Schusterwerkstatt und eine winzige Seilerwerkstatt eingerichtet. In der Stube kann man die Herstellung von Seegrasschuhen verfolgen.

1991 wurde die Seilerbahn aus Langenhaslach nach Stoffenried in den Garten der Kreisheimatstube versetzt. Der ehemalige Besitzer, Georg Mahler, zeigte den Besuchern in seiner früheren Werkstatt, wie Hanf und Flachs bearbeitet und Seile hergestellt werden.

Zum Museum gehört seit 1991 auch der benachbarte Bauernhof in situ „Beim Neher-Bader“, der sich heute im Zustand von 1910 präsentiert.

Im ehemaligen Kuhstall wurde zusätzlich eine kleine Historische Hausbrauerei eingerichtet, in der man seit 1991 in den Wintermonaten („von Michaeli bis Georgi“) gelegentlich beim Bierbrauen zuschauen kann.

Zum Neher-Bader-Anwesen gehört auch ein Austragshäusle, das sogenannte „Baders-Stüble“ (Zustand um 1935), in dem es neben Stube, Küche und Schlafzimmer auch eine Bürsten- und Besenbinderwerkstatt zu sehen gibt.

Im ehemaligen Stall sowie auf dem gesamten Museumsgelände finden jahreszeitlich wechselnde Vorführungen und Veranstaltungen statt: Fasnachtsküchle backen, Palmbuschen binden, Wolle spinnen, Kräuterbuschen binden, Mosten, Bierbrauen, Brotbacken im Holzbackofen, Drechseln mit der Wippdrechselbank, Krippenfiguren formen oder schnitzen, und vieles mehr. Auch verschiedene Kurse wie z.B. Dampfnudelkurs, Kräuterkurs, Spätzlekurs werden angeboten. Es gibt Rezepte aus Uromas Küche.

Aber auch regelmäßige Veranstaltungen wie der Musikantenstammtisch, das Offene Singen sowie Spinnabende werden angeboten.

Anfang Oktober findet in Zusammenarbeit mit der Klangwerkstatt Markt Wald ein mehrtägiger Kurs zum Bau von Böhmischen Hackenharfen, Bassettl, Saitenspiel usw. statt.

Besondere Veranstaltungen finden am Internationalen Museumstag (im Mai), am Kindersonntag (im Rahmen der Kinderkulturtage des Landkreises Günzburg) und am Tag des offenen Denkmals (beide im September) statt. An diesen Tagen erwartet die Besucher eine Fülle von verschiedenen Vorführungen, Aktionen und Attraktionen zum Zuschauen, Mitmachen und Ausprobieren. Eine absolute Sonderstellung nimmt das alljährliche Weiherfest in Stoffenried ein. Am letzten Wochenende im Juli findet dieses traditionelle Dorffest mit „Schwäbischem Musikantentreffen“ statt. Neben den typischen Attraktionen eines Dorffestes gibt es ein Floß, auf dem getanzt werden kann und einen riesigen Schwan, mit dem die Kinder auf dem Weiher fahren dürfen. Rund um den See spielen Musikgruppen aus ganz Schwaben zum Tanz oder auch nur zur Unterhaltung auf.

Auch die Kreisheimatstube beteiligt sich an diesem „Highlight“ mit Vorführungen alter Handarbeits- und Handwerkstechniken, Kindermitmachaktionen sowie Führungen durch Haus und Hof.

Die Kreisheimatstube ist grundsätzlich jeden 2. und 4. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Führungen können telefonisch mit der Kreisheimatpflegerin, Frau Mettenleiter-Strobel, vereinbart werden (Tel. 08283/2131).

Weitere Auskünfte erteilt das Landratsamt Günzburg:

Kreisheimatstuben-Blättle

Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Kreisheimatstube leider komplett geschlossen werden. In dieser Zeit hat sich Kreisheimatpflegerin Barbara Mettenleiter-Strobel etwas einfallen lassen, damit die Kreisheimatstube nicht ganz in Vergessenheit gerät – nämlich das sog. Kreisheimatstuben-Blättle.

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